Infos für Fachpersonen
Mädchen und Frauen mit Behinderung tragen ein besonders hohes Risiko, Gewalt zu erleben. Studien belegen, dass sie zwei- bis dreimal häufiger strafrechtlich relevante Formen von sexualisierter Gewalt erleben als der weibliche Bevölkerungsdurchschnitt. Gleichzeitig gibt es noch immer nicht genügend barrierefreie Anlaufstellen, bei denen von Gewalt betroffene Mädchen und junge Frauen Hilfe und Unterstützung erhalten, die ihren Bedarfen entsprechen.
Unsere „Fachstelle für Gewaltschutz bei Behinderung – Mädchen sicher inklusiv“ ist ein NRW-weites Angebot des Mädchenhaus Bielefeld e.V., dessen Ziel es ist, den Gewaltschutz für Mädchen und junge Frauen mit Behinderungen zu verbessern. Barrierefreiheit im Gewaltschutz stellt hierbei ein zentrales Thema dar.
Neben Mädchen ab 12 Jahren und (jungen) Frauen mit sichtbaren und nichtsichtbaren Behinderungen, stellen Fach- und Vertrauenspersonen sowie alle weiteren am Thema Interessierten wesentliche Zielgruppen dar, für die die Fachstelle verschiedene Angebote bereithält.
Unsere Angebote richten sich an alle Menschen, die sich davon angesprochen fühlen – unabhängig der Geschlechtsidentität!
Wenn Sie …
- Ihre Angebote inklusiver gestalten wollen.
- konkrete Fragen zum Umgang mit einem (Verdachts-) Fall erlebter Gewalt haben.
- auf der Suche nach barrierefreien Anlaufstellen in Ihrer Nähe sind.
- einen Präventions-Workshop „Mädchen STÄRKEN – selbstbestimmt und sicher!“ in Ihrer Einrichtung anbieten wollen.
Dann melden Sie sich gerne bei uns! Neben der persönlichen und bei Bedarf auch aufsuchenden Beratung, sind wir zudem telefonisch oder online für Sie erreichbar und beraten auf Anfrage in einfacher Sprache sowie mit Gebärdensprach- Dolmetscher*in.
Neben der Kurzzeit-Beratung und Weitervermittlung bietet die Fachstelle auch Fachvorträge, Informations- sowie Fortbildungsveranstaltungen zu unterschiedlichsten Themen aus dem Kontext Gewaltschutz bei Behinderung an, wie zum Beispiel Ableismus, Abbau von Barrieren, Informationen über diskriminierungsfördernde Strukturen in Einrichtungen etc.
Seit Bestehen der Fachstelle stellt die Vernetzung mit Angeboten und Einrichtungen unterschiedlicher Unterstützungs-, Hilfesysteme und Beschwerdestellen einen wesentlichen Teil der Arbeit dar. Durch die Teilnahme an verschiedenen Arbeitskreisen sowie durch eine landesweite Vernetzung mit unterschiedlichsten Einrichtungen des Hilfe- und Unterstützungssystems soll sichergestellt werden, dass eine möglichst passgenaue Weitervermittlung funktionieren kann und alle Ratsuchenden – Mädchen und Frauen mit Behinderung, deren Bezugs- und Vertrauenspersonen aber auch Fachpersonen – möglichst zeitnah Unterstützung in ihren Anliegen erfahren.
Eine weitere zentrale Aufgabe besteht in einer aktiven Öffentlichkeitsarbeit, die sensibilisiert, aufklärt und stärkt.
Präventions-Workshops „Mädchen / Frauen STÄRKEN – selbstbestimmt und sicher!“
In unseren Gewalt-Präventionsworkshops möchten wir Mädchen und (junge) Frauen im Kontext des Gewaltschutzes stärken.
Zur Vermittlung der vielfältigen Inhalte nutzen wir abwechslungsreiche und spielerische Methoden. Diese stimmen wir entsprechend der individuellen Bedarfe und Wünschen der Teilnehmer*innen auf die jeweilige Gruppe ab.
Themen des Workshops können sein:
- Stärken
- Gefühle
- Grenzen
- Dein Körper gehört dir
- „Nein“ sagen
- Gute und schlechte Geheimnisse
- Freundschaft und Liebesbeziehung
- Risikoarmer Umgang mit dem Internet und Social Media
- Hilfe holen
Für wen ist das Angebot?
Das Angebot richtet sich an Mädchen ab 14 Jahren und (junge) Frauen in Förderschulen, Wohngruppen und Werkstätten (WfbM).
Der örtliche Schwerpunkt liegt auf den Regierungsbezirken Detmold und Arnsberg.
Wo findet der Präventions-Workshop statt?
In der Einrichtung oder in den Räumen der Fachstelle in Bielefeld.
Wie viele Mädchen oder (junge) Frauen können teilnehmen?
Die Gruppengröße umfasst 6-12 Teilnehmer*innen.
Wer führt die Workshops durch?
Die Workshops werden von zwei pädagogischen Fachkräften der Fachstelle durchgeführt und finden ohne Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter*innen etc. statt.
Schulbegleiter*innen, Schulassistenz, Integrationshelfer*innen oder Inklusionshelfer*innen können nach Absprache teilnehmen, wenn dies von der jeweiligen Teilnehmer*in gewünscht ist.
Wenn Sie weitere Fragen oder Interesse an unserem Angebot haben, dann melden Sie sich gerne bei uns.